Unsere Athlet:innen in Lima - 30.08.
Endspurt in Lima! Der vorletzte Wettkampftag stand an und es sollte ein interessanter Mix aus Vorläufen und Finals für den HLV werden.
Der hessische Tag begann direkt mit einem Finale in Der Vormittagssession, unüblich: normalerweise finden die Finals stets in den Abendsessions statt. Der Grund ist, dass das 10.000m Gehen der Männer und Frauen aufgrund des Zeitplans besser in den nicht mit so vielen Läufen vollgepackten Vormittag passt. Mit von der Partie war Tabea Kiefer, deren Start durch einen Infekt in den Tagen vor dem Wettkampf noch gefährdet wurde. Glücklicherweise erholte sich Kiefer rechtzeitig, um von den DLV-Ärzten "grünes Licht" zu bekommen. Nachdem der Startschuss erfolgt war, sortierte sich Kiefer im großen Pulk des Feldes mit ein, schnell wurde klar, dass das Rennen aus ihrer Sicht sehr schnell zu werden droht. Die Durchgangszeit bei 3.000m war schneller als die Endzeit bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Koblenz, wo Kiefer nach 3.000m bereits im Ziel war. Nach dem Überqueren der Halbzeitmarke konnte durch Hochrechnen vermutet werden, dass Kiefer etwa 90s unter ihrer persönlichen Bestzeit geht. Das hohe Anfangstempo der ersten Hälfte machte sich jedoch dann bemerkbar, so konnte sie auf den zweiten 12,5 Runden das Tempo nicht mehr ganz beibehalten. Schlussendlich überquerte Kiefer die Ziellinie als 19. mit einer neuen persönlichen Bestzeit von 47:25,70min, was einer Verbesserung der alten Bestzeit von über 30s entspricht.
Im Anschluss an das Gehen machten sich die 4x400m und 4x100m Staffeln bereit, um in ihren Vorläufen die Finalteilnehmer auszufechten. Jana Becker hatte hier ihren zweiten Staffelauftritt nach der 4x400m Mixed-Staffel. Das Ziel der 4x400m Staffel der Frauen war klar, der Finaleinzug soll es sein. Danach sah es auch ganz aus. Becker, als Dritte laufend, erhielt den Staffelstab auf Position 4 und konnte auf ihrer Runde einen Platz gutmachen und zu den beiden führenden Staffeln wieder aufschließen. Die deutsche Schlussläuferin Johanna Martin beendete das Rennen dann auf Platz 2, wodurch der vermeintliche Finaleinzug sicher war. Im Nachgang erreichte das Team jedoch die bittere Nachricht, dass sie disqualifiziert wurden. Grund hierfür war die falsche Reihenfolge bei der Aufstellung der Läuferinnen analog zum Einbiegen der Läuferinnen auf die Schlussgerade zum letzten Wechsel.
Knapper hätte es nicht zugehen können für Tom Stöber und Teamkollegen: die deutsche 4x400m Staffel zieht ins Finale ein. Nur einen Tag nach seinem 800m Halbfinale stand Stöber bereits wieder auf der Rundbahn, um als dritter Läufer die 4x400m Staffel zu unterstützen. Stöber erledigte seine Aufgabe souverän und konnte den Abstand, der nach vorne aufgekommen war, teilweise wieder zulaufen. Die deutsche Staffel finishte auf Platz 4 ihres Vorlaufes, nur vier Hundertstel hinter Rang 3 (Irland). Nur die ersten Zwei rücken direkt vor ins Finale. Nachdem der erste Vorlauf langsamer war, waren es zum derzeitigen Stand Irland und Deutschland, die über die Zeitschnellstenregelung ins FInale einziehen. Doch es galt noch den Vorlauf 3 abzuwarten. Hier spielte sich nun besonderes ab: Botswana lief auf Rang 3 die exakt gleiche Zeit wie Deutschland, selbst die Tausendstel-Auswertung brachte keinen Erfolg beim Eruieren, ob nun Deutschland oder Botswana hinter Irland als Zeitschnellste ins FInale einziehen. Schlussendlich wurde sich auf sportlich fairste Lösung geeinigt und Botswana zieht gemeinsam mit Deutschland ins Finale ein, sodass 9 Staffeln statt nur 8 laufen werden.
Bei der 4x100m Staffel hatte Holly Okuku ihren WM-Auftritt. Die Wetzlarerin lief als Schlussläuferin für das deutsche Quartett. Leider passierte jedoch beim letzten Wechsel auf Okuku ein Malheur und der Staffelstab fiel auf den Boden. Die deutsche Staffel bekam aufgrund dessen ein "DNF" in der Ergebnisliste verbucht.
In der Abendsession trat Julian Holuschek im Finale des Weitsprungs an. Der Frankfurter Athlet hatte Schwierigkeiten mit den sehr kühlen und widrigen Bedingungen umzugehen, zusätzlich dazu kam noch einiges an Nervosität bei seinem ersten internationalen Einsatz hinzu, wie er im DLV-Interview sagte. Dies können möglicherweise die Gründe dafür sein, weshalb er seine Vorleistung der Qualifikation nicht wiederholen konnte. Holuscheks bester Versuch landete bei 7,36m, wodurch er leider als 9. den Endkampf verpasste. Dennoch ist der Finaleinzug ein sehr großer Erfolg für Holuschek, der damit vor allem die Motivation dieses Abenteuers "U20-WM" für zukünftige Aufgaben mit nach Hause nehmen wird.
Als letzte hessische Vertreterin des Tages haben sich alle auf Vanessa Mikitenko im 3.000m Finale gefreut. Leider konnte Mikitenko krankheitsbedingt nicht am Finale teilnehmen. Wir wünschen gute Besserung!